Gute Aufnahmen im Homestudio: So geht’s

Gute Aufnahmen im Homestudio

Wer gute Aufnahmen im Homestudio anfertigen möchte, der muss einiges wissen. Beim Aufnehmen von Sprache, Gesang oder Musik ist das nötige Know-How sehr umfangreich, weshalb man sich vor dem Kauf der benötigten Hardware (Mikrofon, Audio Interface, Phantomspeisung, Vorverstärker, Mischpult, Zubehör, etc.) ausführlich über die Gegebenheiten und Anforderungen der Heimaufnahme informieren sollte.

In diesem Ratgeber-Artikel zeigen wir, wie man zu Hause am besten direkt mit dem Aufnehmen loslegen kann. Die wichtigste Frage am Anfang ist natürlich: Welches Mikrofon ist für die eigenen Zwecke am besten geeignet? Hierfür empfiehlt sich unsere Mikrofon Kaufberatung, die die verschiedenen Arten und Bauweisen der Geräte genau unter die Lupe nimmt. So kann man die richtige Wahl treffen und findet garantiert das passende Modell.

In der Praxis gibt es mehrere Aufnahmevarianten. Die verschiedenen Aufnahmeformen gliedern sich vor allem in drei Kategorien: Musik (Instrumente), Sprache und Gesang. Jede Aufnahmekategorie hat natürlich ihre eigenen Gegebenheiten, auf die bei der Wahl der Mikrofonart und der Ausstattung Rücksicht genommen werden muss. Auch das nötige Zubehör richtet sich nach den Anforderungen, ebenso das Equipment im Homestudio.

Das Angebot an Modellen auf dem Markt ist groß. Heute gibt es von praktisch allen großen Herstellern Universalmikrofone mit einer relativ kleinen Membrankapsel, die es ermöglichen, mit einem Mikrofon fast alle Arten von Aufnahmen in einer top Soundqualität umsetzen zu können. Wer sich allerdings fest auf eine Art der Aufnahme fixieren möchte, sollte ein für dieses Aufnahmeszenario passendes Mikrofon wählen.

Neben der Wahl des Mikrofons und des Equipments ist aber auch die Optimierung der Aufnahmeumgebung essentiell wichtig. Nur wenn das Studio-Setup passt, wird man am Ende mit den Resultaten zufrieden sein.

Gesang aufnehmen

Gesangsaufnahmen gehören zu den anspruchsvolleren Aufnahmeszenarien im Homestudio. Der menschliche Gesang kann vor allem mit einem dynamischen Mikrofon sehr gut eingefangen werden, denn die meist kleineren Mikrofonmembranen lassen die Sprache natürlich klingen und die Höhen werden brillant. Zudem macht es die dynamische Bauweise beim Home Recording wesentlich einfacher, den Raumanteil zu vermindern. Mit einem Popfilter können auch harte Poplaute eliminiert werden. Aber auch klassische Studiomikrofone (Großmembran-Kondensatormikrofone) eignen sich für diese Aufnahmeart bestens.

Sprache aufnehmen

Sprache wird im Homestudio vor allem für YouTube-Videos und Podcasts aufgenommen. Podcasts sind letztendlich einzelne Sendungen im Internet Radio. Beim Sprache aufnehmen sollte die Stimme klar und deutlich verständlich sein, wobei die Bauart des Mikros hier eher eine untergeordnete Rolle spielt. Wichtig ist auch hier, wie groß die Mikrofonmembran ist: Soll die Stimme natürlich wirken, ist eine kleine Membran empfehlenswert – wenn möglichst seidige und rauscharme Aufnahmen angefertigt werden sollen, eignet sich ein Großmembranmikrofon. Studiomikrofone, aber auch USB Mikrofone sind hierfür sehr gut geeignet.

Musik / Instrumente aufnehmen

Musikinstrumente werden im Homestudio und im Proberaum bevorzugt aufgenommen. Beim Aufnehmen von Musikinstrumenten, insbesondere beim Recorden von akustischen Instrumenten (vor allem Gitarre), ist es wichtig, dass das Mikrofon störungsfrei ist und einen voluminösen Klang liefert. Der Membrandurchmesser bestimmt neben dem Eigenrauschen vor allem den Klang der Höhen: Wenn keine tiefen Riffs, sondern umfangreiche Melodien aufgenommen werden sollen, eignet sich also ein Modell mit kleinerer Kapsel wesentlich besser. Von Vorteil ist hier, wenn das Mikrofon über eine umschaltbare Richtcharakteristik verfügt.

Aufnahmeumgebung im Homestudio optimieren

Die Optimierung der Aufnahmeumgebung ist unglaublich wichtig für das eigene Homestudio. Die perfekte Aufnahme erhält man nur in der idealen Aufnahmeumgebung mit optimalem Setup, wobei beim Home Recording heute durchaus starke Aufnahmen angefertigt werden können. Dabei hängt es in erster Linie von der verwendeten Technik, also dem verwendeten Mikrofon in Verbindung mit dem Zubehör und der Raumakustik ab. Auch das übrige Equipment (Audio Interface & Co.) spielen hierbei eine gewichtige Rolle.

Die Schalldämmung ist im Homestudio aber nicht immer einfach. Am besten ist es natürlich, in einem professionell gedämmten Aufnahmeraum zu arbeiten. Dieser wird mit speziellem Schaumstoff ausgekleidet, sodass selbst kleinste Schallwellen absorbiert werden und nicht als Echo im Mikrofon, bzw. dann am Ende in den Aufnahmen landen. Ein Reflexionsschirm ist dabei die günstigere Möglichkeit.

Über eine professionelle Schalldämmung verfügen oftmals nur professionelle Tonstudios. Wenn aber gerade kein Reflexionsfilter zur Verfügung steht und ein Aufnahmeraum / eine Aufnahmekabine nicht in Frage kommt, kann man auch einfach das Mikrofon vor einen geöffneten Kleiderschrank stellen, da auch dieser eine gewisse abschirmende Wirkung gegenüber unerwünschten Störeinflüssen bietet. Ein „Reflexionsfilter“ aus Eierschachteln bietet in der Praxis dabei keine merklichen Vorteile.

Auch das Zubehör muss passend eingesetzt werden. Der Mikrofonständer sollte bei der Aufnahme von Gesang möglichst etwas über der normalen Mundhöhe des Sängers angebracht sein, damit dieser sich strecken muss – das strafft das Zwerchfell. Auf diese Weise wird auch die Bauchmuskulatur angespannt, was in deutlich besseren und kraftvolleren Aufnahmen resultiert. So gelingen qualitativ hochwertige und gute Aufnahmen im Homestudio.